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Auszug aus dem Artikel vom Boten der Urschweiz vom 3.2.2023
Bei der Ausstellung «Durch die Linse» in der Kunsthalle Luzern im Bourbaki handelt es sich um ein kuratorisches Experiment. Sieben Künstlerinnen und Fotografinnen rnit Zentral-schweizer Bezug wurden angefragt, ob
sie eine Arbeit für die Kunsthalle Luzern enwickeln möchten, wo Fotografie und Bild Text und Wort gegenübergestellt werden sollen. Die angefragten Künstlerinnen und Fotografinnen erhielten inhaltlich - fotografisch wie textlich - eine Carte blanche, jedoch
sollte irgendeine Verbindung zwischen
den beiden Medien stattfinden.
Eine der Ausstellenden ist Irene Hänni, Goldau. Sie betreibt den Kunstraum Atelier R6 in Steinen. «Es handelt sich bei meiner Arbeit um eine Kombination von ziemlich absurden Kurztexten aus meinem Künstlerbuch und aktu- ·
ellen Handyfotografien aus fahrenden
Zügen. Die Fotografien seien jm Grunde
Überblendungen von diversen Filmstills,
die während der Aufzeichnung, die manuell ausgelöst und manuell gestoppt wird, entstehen und beim Speichern zusammen-gerechnet werden in ein und dasselbe Bild. Die Bilder sind laut Hänni ganz bewusst stark gesteuert vom Zufall und vom Gefühl für den richtigen Moment.
Um zu den Bildern zu kommen, verändert sie die Grundeinstellungen der Apps. Die Texte schrieb Irene Hänni bereits vor (richtig wäre mit) zwanzig Jahren. «Ich habe diese Texte gewählt, weil sie sehr gut zeigen, wie ich arbeite: spielerisch, intuitiv und sehr frei», so die Kunstschaffende...
(pd/sc)
Margrith Mangold schreibt im Pratteler Anzeiger 2016
Die Zürcher Kuratorin Daniela
Hardmeier der Kunstszene Schwyz
schreibt der Künstlerin kürzlich zu
ihren Werken: «In den Arbeiten auf
Leinwand ist das Interesse am
Raum, an Strukturen, Überlagerungen
und Geschichten spürbar.
Es sind komplexe Bilder, nicht einfach
lesbar, voller anklingender
Geschichten, die jedoch mehr andeuten,
als klar benennt erscheinen.
Zusammengefasst werden sie durch
die Farbklänge, die betonen, aber
auch eine gewisse Wildheit in die
Arbeit bringen. Es scheinen mir
Werke, die stark auch von der Grösse
und der eigenen Bewegung vor
dem Werk leben.»
Gina Graber schreibt über das Buch "Eine Papierfabrik im Verschwinden" von Irène Hänni: (siehe Künstlerbücher)
… Aus der fotografischen Auseinandersetzung mit den sterbenden Räumlichkeiten der «Papieri» entstanden gegen 200 atmosphärische Bilder. Dabei ist es Irène Hänni gelungen, die Perspektiven und Fluchten des alten Gemäuers in melancholischem Licht- und Schattenspiel festzuhalten. In der offensichtlichen Vergänglichkeit blitzen Farbtupfer und Lichteffekte auf, organische Elemente wie waldgrünes Moos, spiegelnde Wasserpfützen und verstaubte Spinnweben erwecken den Zauber einer schlummernden Feenwelt...
Der sichere Fokus für das Wesentliche der imposanten Werkhallen, das richtige Augenmass für die räumlichen Kompositionen im Grossen wie im Kleinen verraten Irène Hännis Affinität zur Architektur...